roswitha prinz blog

Friday, April 13, 2007

Wie ist das mit den kraushaarigen Huren?

Untenstehend sind einige Auszuege vom heutigen Artikel im Spiegel, zuerst aber eine Erklaerung:
Hure = whore, in der Sprache der Schwarzen (welche auch Ebonics genannt wird) heisst es "ho"
Nigger bzw. nigga in Ebonics benoetigt ja wohl keine Uebersetzung. Dieses Wort darf von Weissen nicht verwendet werden. Aus diesem Grund stehen auch Tom Sawyer/Huckleberry Finn auf der Liste der verbannten Buecher und werden in den Schulen nicht mehr gelesen.
Der schwarzen Rapper nennen Frauen immer nur bitches (Schlampen) und hos. Andere Ausdruecke fuer das weibliche Geschlecht sind ihnen anscheinend unbekannt.

Nun endlich zum Artikel:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,476966,00.html

Das Ende des Schock-Jocks
Von Marc Pitzke, New York

Der populäre US-Radiotalker Don Imus machte Millionen, indem er Schwarze, Frauen, Juden und Schwule beschimpfte. Jetzt wurde er nach einem neuen Ausfall von den Sendern CBS und NBC gefeuert - aber erst, nachdem die Werbekunden kündigten. Eine Parabel auf die Scheinheiligkeit. ...

Er steuerte ja immer schon nahe am Abgrund. Nannte die schwarze NBC-Korrespondentin Gwen Ifill eine "Putzfrau", den Autor William Rhoden "Quotenmann" und Schwarze generell "Nigger". Beschimpfte die Basketballer der New York Knicks als "brusttrommelnde Zuhälter", die damalige US-Justizministerin Janet Reno, an Parkinson erkrankt, als "Rodeo-Clown", und Howard Kurtz, den Medienkolumnisten der "Washington Post", als "knochennasigen Judenjungen". ...

Das liebten sie an ihm. Radiotalker Don Imus, 66, hat mit seiner rüden Schnauze Millionen gescheffelt. Für sich selbst (zuletzt verdiente er zehn Millionen Dollar im Jahr) und für die US-Sender, die ihn jahrelang ausstrahlten, ohne mit der Wimper zu zucken. Imus war der Hof-Rassist, der Sexist und Schwulenhasser vom Dienst, der Mann fürs Grobe. ...

Doch jetzt war es offenbar zu viel. Nachdem Imus das überwiegend schwarze Basketball-Damenteam der Rutgers University als "kräuselhaarige Huren" beschimpft hatte, blies ihn ein Sturm der Entrüstung ins Aus. "Nappy-headed hos" war, von der Wortwahl her, ein Rückfall in die Sprache von Segregation und Sklavenhaltung. Erst warf ihn daraufhin der TV-Kabelkanal MSNBC, der "Imus in the Morning" parallel ausstrahlte, aus dem Programm. Dann feuerte ihn gestern auch sein Hauptarbeitgeber CBS, über dessen Radiostationen er keifte. ....

Was bleibt, ist ein Lehrstück über den Zwiespalt der US-Gesellschaft zwischen Puritanismus einerseits und Gedanken- und Redefreiheit andererseits, koste es, was es wolle. ...

Rapper und Hiphop-Stars, deren Songs oft Gewalt und Rassenhass propagieren, gelten als Rollenvorbilder: "This Is Why I'm Hot", die aktuelle Nummer 1 der Rap-Charts, preist das Leben auf der Straße unter "bitches" (Schlampen), "pimps" (Zuhältern) und "niggas". ...

Schwule und Lesben müssen sich derweil von Politikern als Bürger zweiter Klasse behandeln lassen, so es deren Wahlchancen steigert. US-Generalstabschef Peter Pace, in dessen Armee zahllose schwule Soldaten dienen, nannte Homosexualität erst kürzlich "amoralisch". ...

CBS-Boss Leslie Moonves beschwor nach dem Rausschmiss (von Don Imus) "die Auswirkung, die solche Worte auf unsere jungen Menschen haben". Im Abendprogramm lief nur Stunden später die jüngste Folge des CBS-Quotenhits "Survivor". Dessen letzte Staffel hatte die Kandidaten in vier Rassencamps aufgeteilt, um für mehr Zoff zu sorgen: Schwarze, Weiße, Latinos und Asiaten. Die Trennung hielt nur drei Episoden.