roswitha prinz blog

Saturday, July 12, 2008

Michael Pfleger und der Papst

Ja, wo bleibt unser Papst Benedikt? Als Ratzinger hat er sich in den 80er Jahren gegen die Befreiungstheologie ausgesprochen und mit dieser Ketzerei innerhalb der katholischen Kirche praktisch Schluss gemacht. Aber einer ist ihm entkommen, naemlich der Michael Pfleger.

Vater Pfleger ist ein katholischer Priest, ein WEISSER in der vorwiegend von Schwarzen bewohnten Suedseite von Chicago. Mit Jeremiah Wright und Obama hat er sozusagen Blutsbruderschaft getrunken - was seiner eigenen Kirche und seinen Sozialprogrammen finanziell kein bisschen geschadet hat.

Und so hat sich Vater Pfleger als Gastprediger in Obama's Trinity Church aufgefuehrt:



Und was sagt Father Mike? Nach der ueberschwenglichen Vorstellung als Freund von Trinity und als unser Bruder legt er also los. Kurz und frei uebersetzt ungefaehr so:

Heute sagen die Weissen dass sie nicht fur die Taten ihrer Vorfahren verantwortlich sind, aber solange die Weissen nicht auf ihre von den Vaetern und Grossvaetern durch Sklaverei geschaffenen finanziellen Vorteile verzichten, solange sie nicht ihre 401 Funds *) und ihre Treuhaenderfonds wegwerfen, solange sie sich in der vom Vater gegruendeten Firma ins gemachte Bett legen, solange werden sie fuer die Sklaverei zur Verantwortung gezogen.

Man muss ehrlich sein und weisse Anspruchsberechtigkeit und Vormachtstellung entlarven.

Hillary Clinton hat geweint. Viele sagen es waren Krokodilstraenen. Ich aber glaube dass es echte Traenen waren. Sie hat geglaubt dass es **) ihr gehoert, dass sie es nur abzuholen braucht. "Ich bin Bill's Gattin, ich bin weiss, es steht mir zu."
Und ploetzlich, von Nirgendwo: "Hi, Ich bin Barack Obama"
"Oh, verdammt, wo kommst Du denn her? Ich bin weiss, ich hab einen Anspruch darauf! Da stiehlt ein schwarzer Mann meine Show! Schluchz! Schluchz!"
Viele Weisse haben geweint.


*) Erklaerung zu 401: In den USA gibt es keine vom Staat vorgeschriebene Pensionsversicherung. Ein 401 k ist eine von Firmen auf freiwilliger Basis angebotene Pensionsversicherung wo sich der Arbeitgeber bereiterklaert, die vom ArbeitNEHMER geleisteten Beitraege einzusammeln und zu verwalten. Manchmal, aber nicht immer, steuert auch der Arbeitgeber eine gewisse Summe bei. Es handelt sich also vorwiegend um das eigene erarbeitete Geld welches fuer den Lebensabend aufgespart und investiert wird. Bei der Arbeitssuche ist es deshalb wichtig nicht nur den Gehalt, sondern auch die sog. benefits, also z.b. Krankenversicherung, Pensionsversicherung 401 k usw. in Betracht zu ziehen. Es gibt auch viele Weisse welche mangels einer guten Ausbildung als Tagesloehner, als Dienstbote oder fuer einen Kleinbetrieb arbeiten und ohne 401 k Pensionsversicherung auskommen muessen. Und glaubt er wirklich dass jeder Weisse mit einem Treuhandfonds und als Erbe einer Firma zur Welt kommt. Aber so schuert man Hass und stachelt Klassenkampf an.

**) die Praesidentschaft

Wie gesagt, wo ist unser guter Papst Benedikt? Vater Michael Pfleger muesste meiner Meinung nach wegen seiner Unterstuetzung einer der Befreiungstheologie angehoerenden Kirche und zumindest strafversetzt werden, wenn nicht mehr.