roswitha prinz blog

Wednesday, September 05, 2007

Schildbuerger

Traurig aber wahr, wir arbeiten wie die Schildbuerger, und zu tun hat das alles mit unserem Baum. Vorausschicken muss ich auch noch, dass in Houston die beste Zeit zum Anpflanzen eines jungen Baumes der Spaetherbst und der fruehe Winter ist. Speziell Jaenner und Februar sind die bevorzugten Einsetzmonate, wodurch sich der junge Baum ein wenig anwurzeln kann bevor der bruetend heisse und trockene Sommer beginnt.

Nun, Schildbuerger machen es jedoch folgendermassen:
Sie lassen den verfaulenden Baum vor dem Haus erst Ende Maerz entfernen und beschliessen deshalb, mit dem Neuanpflanzen bis zum Winter zu warten. Fuer das spaete Wegschneiden des alten Baumes ist Richard verantwortlich. Er konnte sich nur schwer von ihm trennen und hat das Unvermeidliche zu lange rausgezoegert.

Der Sommer gestaltet sich dann total atypisch, mit irrsinnigen Niederschlaegen und Temperaturen welche 30 Grad nicht ueberschreiten, was fuer uns hier in Houston angenehm kuehl ist. So, am letzten Tag im Juli kaufen die Schildbuerger hoffnungsvoll einen jungen Baum, aber siehe da, kaum ist der kleine Baum gekauft, da beginnt der richtige Sommer. Waehrend der naechsten drei Wochen gibt es keinen Tropfen Regen und das Thermometer klettert auf 34 bis 36 Grad und bleibt dort anscheinend stecken.

Letztes Wochenende, dem Labor Day Wochenende, machen sich die Schildbuerger ernsthaft ueber die Sache her. Der arme kleine Baum wird nun ohne Ruecksicht auf die Wetterbedingungen angepflanzt. Oh je, grosses Entsetzen - die Schaufeln und Spaten stossen auf nichts wie nur gewaltige, riesengrosse Wurzeln. Der umgeschnittene Baum, eine Arizona Esche, ist bekannt dafuer, dass sich seine Wurzeln an die Oberflaeche durcharbeiten, und wir haben fuer das Abschleifen des Strunkes und der Oberflaechenwurzeln extra gezahlt - aber unter der Erde, dort haben wir nur kleinere Wurzelchen erwartet, nicht solche Truemmer. Nun einige Fotos von den Schildbuergern bei der Arbeit. Hier arbeitet Fred noch mit dem Krampen, etwas spaeter bricht der Stiel endgueltig entzwei.


Ein verdreckter und vollkommen verschwitzter Fred beim Schleifen der Hacke.


Richard triumphierend mit einem Stueck Wurzel


Noch ist der Baum nicht eingesetzt, aber die Schildbuerger haben sich inzwischen mit einem neuen Krampen und einer neuen grossen Axt bewaffnet.